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Beitragssprung bei Gebäudeversicherungen

Ralph • 20. Dezember 2022

Versicherungsbeiträge folgen den Baukosten

Gebäudebesitzer müssen 2023 für die Gebäudeversicherung tiefer in die Tasche greifen. Die Beiträge steigen bei fast allen Verträgen um mindestens 14,73%. Ein Sonderkündigungsrecht ergibt sich hieraus nicht, denn es handelt sich lediglich um die Anpassung an die Baupreise, die in den vergangenen Jahren massiv gestiegen sind. Diese Preise spiegeln sich im Index oder auch im gleitenden Neuwert wider, welcher Grundlage für die Prämienhöhe ist.

 

Ein Haus, das vor 10 Jahren noch für 350.000 EUR gekauft werden konnte, kostet heute über 600.000 EUR.

Diese Entwicklung macht sich auch bemerkbar, wenn Schäden am Haus entstehen, die von der Versicherung bezahlt werden müssen oder wenn das Haus zum Beispiel nach einer Überschwemmung oder einem Brand neu aufgebaut werden muss.


Der Versicherungsnehmer erwartet, dass sein Haus von vor 10 Jahren heute nach gleicher Art und Güte aufgebaut wird und die Versicherung dieses zahlt. Damit das funktioniert, orientieren sich die Versicherungsprämien an der Entwickung der Gebäudekosten.


Bei einigen Versicherungen kommt hinzu, dass die Schadenzahlungen deutlich höher ausgefallen sind in der Vergangenheit und der Beitrag somit nicht nur durch den Index steigt, sondern auch aufgrund der gestiegenen Schadenaufwendungen. Hierdurch hat der Versicherungsnehmer ein Sonderkündigungsrecht. Jedoch ist es nicht immer einfach, eine neue Gebäudeversicherung woanders günstiger zu bekommen. Auch sollte man darauf achten, ob bei einem Angebot der neue Index schon berücksichtigt ist. Falls nicht, kommt das Erwachen mit dem Versicherungsschein, bei dem erst nach Antragstellung auf den neuen Index bzw. Neuwertfaktor umgestellt wurde. Einige Versicherer werden die Anpassung auch erst zu Mitte des Jahres durchführen. Wer zu so einem Anbieter wechselt, weil er im Januar 10% spart, könnte im Laufe des Jahres dann hierdurch 5% teurer liegen, als im alten Vertrag. 


Manche finden in Ihrem Vertrag den "Wert 1914". Das ist der Wert des Hauses in Goldmarkt im Jahr 1914. Dieser Wert wird mit dem Neuwertfaktor oder dem Baupreisindex multipliziert, um den aktuellen Wert des Hauses zu ermitteln. Hat das Haus zum Beispiel einen Wert 1914 von 35.000 Mark, wird dieser mit dem Newertfaktor multipliziert. 2023 liegt dieser bei 19,61. Das Haus hat also einen Wert von 686.000 Euro. 2022 war der Faktor noch bei 16,68.


Bei Wohnflächenmodellen kommt der Anpassungsfaktor zum Tragen. Dieser steigt von 20,97 auf 24,06. Bei den Wohnflächenmodellen entfällt der Wert 1914.

 


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