Ein durchschnittlicher Sachschaden in der Kfz-Haftpflichtversicherung eines Pkw kostet aktuell etwa 4.000 Euro.
2014 waren es noch 2.500 Euro. Nun schlägt sich die enorme Kostenentwicklung nach jahrelanger Ruhe sehr deutlich in den Beiträgen für die KFZ-Versicherung nieder. Die Versicherungen wollen die hohen Verluste der letzten Jahre nicht noch ein weiteres Jahr ertragen müssen. Sogar die staatliche Versicherungsaufsicht BaFin hat die Versicherer aufgefordert, die Schadeninflation bei der Kalkulation ihrer Prämien angemessen zu berücksichtigen.
Autohersteller haben ein Quasi-Monopol für sichtbare Ersatzteile, einen freien Wettbewerb gibt es auf diesem Markt nicht. Die Folgen tragen die Verbraucher: Manche Teile sind heute doppelt so teuer wie vor zehn Jahren.
Die Autohersteller erhöhen weiterhin die Preise. Zwischen August 2023 und August 2024 sind die Preise im Schnitt um 6,2 Prozent gestiegen. Die Kosten für Pkw-Ersatzteile steigen rapide und sind weitgehend unabhängig von der allgemeinen Preisentwicklung. Während der Verbraucherpreis-Index seit 2014 um rund 28 Prozent zugenommen hat, erhöhten Autohersteller ihre Ersatzteilpreise durchschnittlich um fast 75 Prozent. Kofferraumklappen und hintere Seitenwände sind heute doppelt so teuer wie vor zehn Jahren. Die immer komplexere Technik und der Designschutz für sichtbare Teile feuert die Entwicklung an.
Vor dem Hintergrund der hohen Preissteigerungen und in den vergangenen Jahren kaum gestiegenen und teillweise sogar fallenden Kfz-Versicherungsbeiträgen haben die Kfz-Versicherer in den vergangenen Jahren deutlich mehr Geld ausgeben als eingenommen. Der Gesamtverband schätzt den Verlust allein im Jahr 2023 auf 3 Milliarden Euro und für 2024 auf knapp 2 Milliarden Euro.
Neben den Werkstattkosten wirken viele weitere Preissteigerungen auf gestiegene Versicherungsbeiträge, die direkt mit den Versicherungsleistungen in Verbindungen stehen. Ein Beispiel: Die Kosten für Ersatz-Mietwagen. Aufgrund von Lieferengpässen im Ersatzteilmarkt erhöht sich die Standzeit vieler beschädigter Fahrzeuge – was unweigerlich zu höheren Mietwagenkosten führt. Auch eine insgesamt geringere Verfügbarkeit von Mietfahrzeugen feuert die Kostensteigerungen zusätzlich an.
Auch der Klimawandel hat zu mehr Unwetterereignissen und Schadenfällen und damit steigenden Kosten bei den Versicherern geführt. Häufigere und intensivere Unwetter und Hagel, der eine Zerstörung von Fahrzeugen verursacht, die bisher nicht vorkamen. Bei einem Hagelereignis 2023 lag die Schadensumme im Schnitt bei 5.000 Euro.
Nicht alle Autofahrer trifft die jährliche Neueinteilung der Regional- und Typklassen. Es gibt Regionen, da kommt es deutlich häufiger zu Verkehrsunfällen als in anderen. Mancherorts werden auch mehr Autos geklaut oder es kommt immer wieder zu starken Unwettern. Einmal im Jahr werden die Schadenbilanzen der einzelnen Regionen errechnet. Dabei schaut man sich an, zu wie vielen Schäden es gekommen ist und setzt diese Zahl ins Verhältnis zur Anzahl der dort gemeldeten Fahrzeuge und zur Schadenhöhe. Steigt das Unfallaufkommen im Zulassungsbereich kann es also sein, dass die Versicherung innerhalb dieser Region im kommenden Jahr teurer wird. Ähnlich ist es mit den Typklassen. Nur, dass man hier nicht auf die Region schaut, sondern auf das Fahrzeugmodell.
Tarifmerkmale können sich beitragsmindernd auswirken. Daher kann man prüfen, ob diese im eigenen Vertrag genutzt werden können:
Einschränkung des Fahrerkreises, Prüfung der tatsächlichen Kilometerleistung, nächtlicher Abstellplatz.
Eine Werkstattbindung für Kaskoschäden reduziert die Kaskoprämie um bis zu 15%. Wer einen Telematik-Tarif wählt, kann durch umsichtige Fahrweise bis zu 30% Beitrag auch für die Haftpflicht sparen. Auch eine Erhöhung der Selbstbeteiligung im Schadenfall kann überlegt werden.
Sprechen Sie uns gerne an, damit wir Ihren KFZ-Vertrag gemeinsam prüfen können.